Eins vorab:
Seit 1992 begleitet mich der Hovawart in den unterschiedlichsten Stationen meines Lebens. Also schon länger als die Lebenshälfte meines erreichten Alters...wow und ich bin ihn immer noch nicht satt :-)
Der Hovawart ist ein ausnehmend schöner und wohlproportionierter Hund, aber er ist vor allem auch ein anspruchsvoller Hund - der einen Menschen braucht, den er respektiert.
Der Schöne - Rüden sind zwischen 63 und 70 cm, Hündinnen zwischen 58 und 65 cm groß. Der Körperbau ist "typisch Hund", die Proportionen stimmen, der Rücken ist gerade, mit leicht abfallender, nicht zu langer Kruppe. Der Rüde hat einen schönen, kräftigen Kopf, bei der Hündin sind die Konturen feiner, eleganter. Der Gesichtsausdruck vermittelt wache Intelligenz und Aufmerksamkeit. Er hat ein schönes Haarkleid. Es gibt ihn in drei Farbschlägen. Schwarz, schwarzmarken und blond.
Der Perfekte - Er ist menschenfreundlich und andererseits verteidigungsbereit. Er lernt leicht und handelt selbstständig. Der Hovawart setzt sich durch, ohne selbst ein Raufer zu sein. Er ist groß und doch temperamentvoll - ein absolut perfekter Hund. Ob ein Hund aber perfekt ist, hängt zuallererst davon ab, ob seine Bedürfnisse und Ansprüche zum Menschen passen, der ihn zu sich nehmen will.
Der Anspruchsvolle - Der Hovawart ist kein Hund, den man sich selbst überlassen kann. Ein Hovawart, der sich selbst überlassen bleibt, wird wahrscheinlich ein schwieriger Hund. Er ist zu intelligent, um allein gelassen zu verblöden. Er kann sich nur dann selbst entfalten, wenn er in engster Verbindung mit seinem Menschen leben darf. Er braucht zuerst und vor allem einen anständigen Chef, sonst kommt er auf dumme Gedanken. Was für alle Beteiligten äußerst unangenehm werden kann. Hat er jedoch seine Bezugsperson, ist er ein Traum von Hund. Denn dann weiß er, wo er hingehört.
Der Gebrauchshund Hovawart - Er braucht Arbeit und Aufgaben. Das sollte aber nicht alleine der Schutz des Gartens sein, dazu ist er zu klug. Er braucht ständig interessante Jobs, denn wenn er einmal eine Aufgabe beherrscht, langweilt er sich schnell. Hovawarte wollen Menschen die gerne draußen sind, sie haben ein enormes Bewegungsbedürfnis und ein beachtliches Temperament. Sie sind lebenslustig und gehen selbstbewusst auf ihre Umwelt zu, sind gelassen und haben ein robustes Nervenkostüm. Es gehört auch ein deutliches Dominanzstreben zu ihm, allerdings wird dies nicht zum Problem, wenn der Hund von Anfang an liebevoll, aber konsequent in das Sozialgefüge der Familie eingeordnet wird.
Kurzer geschichtlicher Abriss - Der Hovawart ist eine sehr alte deutsche Gebrauchshunderasse. Der Name stammt aus dem Mittelhochdeutschen Hova = der Hof und wart = der Wächter. Seit 1922 wurde diese Rasse unter Verwendung von typischen ähnlichen Hunden, die man auf Bauernhöfen noch fand, neu herausgezüchtet. Außerdem wurden Einkreuzungen von Deutschen Schäferhunden, Neufundländern, Leonbergern und weiteren Hunderassen in den ersten Jahren der Zucht vorgenommen. Durch starke Selektionsmaßnahmen wurde der ursprüngliche Gebrauchshund wieder erreicht. Im Ursprungsland wird auf Gesundheitzustand der Hovawarthunde sehr großer Wert gelegt. Insbesondere die Hüftgelenksdysplasie durch jahrzehntelange Selektion auf HD-freie Tiere bis auf wenige Prozent zurückgedrängt worden. Es wird erwartet, daß diese Bemühungen in allen Hovawartzuchtvereinen Nachahmung findet.